GlobaLokal (be)sucht Neue Nachbarschaften

10 Nov

Mit zwei Mitgliedern unserer Gruppe haben wir zwei Tage lang „Neue Nachbarschaften“ erkundet. Im Seminar, veranstaltet von der Montag Stiftung Urbane Räume und Stiftung Bürgermut, kamen fast 15 Initiativen für Nachbarschaft und Gemeinschaftswohnen zusammen, um sich auszutauschen und kennenzulernen.

Ziel der Veranstaltung war es, der Frage auf die Spur zu kommen, die jede einzelne Initiative für sich einen Schritt weiter kommen lässt. Es wurde schnell klar, 15 verschiedene Initiativen – 15 verschiedene Herausforderungen. Und doch ist das Verständnis und die Verständigung untereinander so gut, dass von vielen Seiten Hilfe und neue Ideen aufkommen. Nach den zwei Tagen war klar, alle gehen mit geschärftem Blick und mit geschärften Fragen zurück in die eigene Nachbarschaft.

Mit Diskussions-Runden und Ratgeber-Sessions im Barcamp-Style wurde viel diskutiert und immer waren Fachberater dabei, die viel Rat aus den unterschiedlichsten Feldern geben konnten. So hat uns zum Beispiel Thomas Hebler von HauptwegNebenwege, Joachim Boll von startklar.projekt.kommunikation und Tobias Bäcker von der Rohrmeisterei Schwerte viel Unterstützung für unsere Strategien zur Gewinnung von Partnern und interner Kommunikation geben können.

Insgesamt eine tolle Veranstaltung mit spannenden Initiativen und Menschen, die man gerne in der Nachbarschaft sehen möchte.

Absichtserklärung mit Volks-, Bau- und Sparverein unterzeichnet

4 Okt

Am 23.09.2015 unterzeichnete GlobaLokal mit der Volks- Bau- und Sparverein Frankfurt eG (VBS eG) eine gemeinsame Absichtserklärung für die Entwicklung und Realisierung eines zukunftsweisenden, gemeinschaftlichen Wohnprojektes mit Modellcharakter im Raum Frankfurt am Main. Das Hauptanliegen beider Seiten ist die Schaffung von neuem und attraktivem Wohnraum – vor allem unter sozialpolitischen Gesichtspunkten.
VBS eG und GlobaLokal streben eine respektvolle Zusammenarbeit an und gehen die Kooperation mit folgender konkreter Zielsetzung ein:

  • Entwicklung einer verlässlichen, dauerhaften Nachbarschaft auf Basis des generationen- und kulturübergreifenden Wohnens;
  • Berücksichtigung des Nachhaltigkeitsprinzips durch Weiterentwicklung von wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Belangen in zukunftsweisender und modellhafter Form;
  • Optimierung des Projektes zum Wohle der künftigen Bewohner durch Erfahrungsaustausch und Wissenstransfer zwischen der Genossenschaft und GlobaLokal.

Wir freuen uns auf einen konstruktiven uns spannenden Austausch.

Willkommenskultur konkret und diskutiert

14 Sep

Fachtagung am 04. September 2015 in Frankfurt – ein Rückblick

„Wir riefen Arbeitskräfte und es kamen Menschen.“
An das Zitat von Max Frisch aus dem Jahr 1965 erinnerte der Verein GlobaLokal e.V. in der Einladung an Unternehmen, Institutionen und Personen, die mit dem Thema der Fachtagung „Willkommenskultur konkret“ entweder professionell, als Betroffene oder Interessierte konfrontiert sind.

In der Initiative GlobaLokal – Wohnen und Wirken engagieren sich seit ca. 2 Jahren Menschen aus vier Kontinenten, die nicht nur ein gemeinschaftliches Wohnprojekt planen sondern darüber hinaus für die Integration von Zuwanderern aus dem Ausland in Frankfurt wirken wollen.

Eskandari-Gruenberg_GL-FachtagungDieses Engagement überzeugte sowohl Dr. Nargess Eskandari-Grünberg, die als Dezernentin für Integration der Stadt Frankfurt ohne Zögern die Schirmherrschaft für die Veranstaltung übernommen hat als auch die Geldgeber (Landesstiftung Miteinander in Hessen und Stiftung trias).

Und auch die 70 Teilnehmer gaben der Tagung im Feedback beste Rückmeldungen – sowohl für die fachlichen Impulse als auch für die lebhafte Diskussion, die von Frauke Burgdorff (Montag-Stiftung, Urbane Räume) souverän moderiert wurde.

Deutschland wird bunter

Coronado_Welcome-CenterDass Zuwanderung angesichts des Fachkräftemangels eine ökonomisch vernünftige Strategie ist, erläuterte Claudia Walther mit wenigen beeindruckenden Zahlen aus aktuellen Forschungen der Bertelsmann Stiftung.

Über ihre Arbeit als Berater, Vermittler und Begleiter von arbeitsuchenden Zuwanderern in öffentlich geförderten Modellprojekten berichteten Kristin Wilkens (Handwerkskammer Rhein-Main) und Alberto Coronado (Welcomecenter Hessen).

Integration – die Praxis im Betrieb

Migranten_Diskussion_GL-FachtagungAuch die Perspektive der „Betroffenen“ kam bei der Fachtagung nicht zu kurz. Alejandro Gómez Gómez aus Spanien wurde von der Firma ELS-tec® e.K. Energie- und Gebäudetechnik zur Ausbildung nach Deutschland eingeladen. Sein Ausbilder, Karsten Szwerinski, Elektrotechnikermeister bei ELS-tec® e.K. erläuterte, dass zu Beginn der Ausbildung zwar die Sprachschwierigkeiten hinderlich waren, diese aber bald überwunden werden konnten.

Marko Petkovic, eine Pflegefachkraft mit abgeschlossener Berufsausbildung aus Serbien, ergriff dagegen von sich aus die Initiative und plante seine Übersiedlung nach Deutschland langfristig.

Willkommenskultur muss durch Anerkennungskultur ergänzt werden

Der Erfahrungsaustausch, bei dem erwartungsgemäß auch das aktuelle Thema „Flüchtlinge“ zur Sprache kam, machte deutlich, welche Voraussetzungen jungen Menschen die Entscheidung zu bleiben erleichtern: Offenheit der Gesellschaft, Hilfe bei der Überwindung von bürokratischen Hindernissen, soziale Wärme und bezahlbarer und menschenwürdiger Wohnraum. Aber die dringendste und wichtigste Frage war, wie man bei der Vermittlung von Deutschkenntnissen vorgehen sollte.

Alle Menschen sind anders – überall!

GL_stellt_vorDen Beitrag, den GlobaLokal zur Bleibekultur in Frankfurt leisten will, stellten sechs Mitglieder aus vier Herkunftsländern vor:
Im gemeinschaftlichen Wohnprojekt sollen neben den etwa 35 Projektmitgliedern auch drei Wohngemeinschaften für ca. 9 junge Zuwanderer entstehen. Für den Bau des Projektes wird gerade mit der größten Wohnungsbaugenossenschaft der Stadt verhandelt. Zusätzlich macht der Verein bereits heute verschiedene soziale und kulturelle Angebote für Neuankömmlinge. Auf dieser Grundlage soll ein professionelles Mentoringsystem aufgebaut und der kulturelle Austausch „auf Augenhöhe“ gefördert werden.

Mathias Sommer, Vorstand des Vereins, fasst den Erfolg der Fachtagung zusammen: „Mit der Fachtagung wollten wir Interesse wecken, für das Thema sensibilisieren und GlobaLokal bekannt machen. Das ist gelungen und wir haben auch bereits erste Kooperationspartner gefunden. Wir haben unsere Ziele erreicht!“

GlobaLokal_sagt_Danke

Präsentationen als Download:

Claudia Walther-Demographische Entwicklung Migration Willkommenskultur

Präsentation Welcomecenter Hessen 2015